Healthy-Vegan-Unicorn-Jazz-Wraps

Berlin, Deutschland

Zurück in Berlin, bei regennassen Straßen, hatte ich mich mit meiner besten Freundin zum Mittag verabredet. Es ging ins „Bikini Berlin“, diese kleine Shopping Mall am Zoo. Sie nennen das ganze „Concept Mall“, um die teuren Geschäfte zu rechtfertigen. Aber es ist eigentlich echt cool… Man kann nämlich von der Terrasse hinunter in den Zoo sehen, und die Affen beobachten.

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Suchspiel: Wer findet den Affenpopo?

Im Bikini Berlin gibt es so albern überteuerte Vegane Wraps und gemischte Fruchtsäfte mit Namen wie „Berlin Beach“, überall stehen „Healthy Food“ Schilder dran. Was soll mir das bitte sagen? Naklar, da ist Salat drin, aber trotzdem bezahlt man hier für einen kleinen grünen Wrap mehr, als ich in Figeac für einen ganzen Kinobesuch ausgeben würde. Was ist da also so wertvolles drin? Einhorn-Glitzer-Wunderzeug?

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Jetzt nehmen sie sich aber selber auf die Schippe. Das gibt’s im Laden neben dem Wraps-Stand zu kaufen.

Dann, nachdem wir uns gegenseitig Up-To-Date gebracht haben, sind wir noch ein bisschen herumgezogen. Und zwar Berliner Hipster beobachten, wie sie sich 30-Euro-Zeitschriften kaufen, um ihre Eigenanbau-Erdbeeren nicht gegen das Feng Shui im Zimmer aufzubringen. Amüsant. Was ich aber echt noch „sowas von Berlin“ fand, war die junge Frau, die im Schneidersitz an einem Montag auf einer Bank mitten in der Mall saß und in aller Seelenruhe eine rohe Avocado auslöffelte. Was für eine entspannte Einstellung! Ich will wie du sein, Avocado-Girl.

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In einem der cooleren Läden
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Kunst und so
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typisch Hauptstadt (der Panda ist echt cool, das müsst ihr zugeben)

Draußen an der Gedächtniskirche bekomme ich Heimatgefühle, und sehe dann einen Straßenkünstler, der sich trotz seiner offensichtlich von der Zeit weiß gewordenen Haare nicht davon abhalten lässt, ein kleines Publikum mit Skateboard-Tricks zu beeindrucken. Man ist nur so alt wie man sich fühlt, nicht wahr? Bravo, Opa!

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Handstand auf dem Skateboard

Das Tolle daran, Berlin als Heimatstadt zu haben, ist, dass du nicht schnell gelangweilt bist, wenn du von weit her zurückkehrst. Bei mir war es dieses Mal so; dass ich die Stadt richtig in mich „eingesogen“ habe, und immer noch mehr wiedersehen wollte. Eine Woche ist auch einfach nicht genug, um sich wieder „normal“ als Berlinerin zu fühlen!

Am Nachmittag war ich in der Nähe vom Hackeschen Markt im Café „Princess Cheesecake“, um noch etwas Zeit mit meiner Mutter verbringen zu können. 🙂 Wir haben noch einen Spaziergang gemacht bis zum Lustgarten, wo mich wirklich eine Welle von Begeisterung für diese Stadt überkommen hat, zwischen den blühenden weißen und pinken Kastanien, dem Berliner Dom und dem alten Museum. Es ist einfach schön hier! Ich kann mir schon vorstellen, wie ich hier im Sommer auf den Flohmarkt gehe und Eis esse und mich wie ein Tourist in der eigenen Stadt aufführe (denn das führt einen oft in interessante Ecken).

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positiver Esprit
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Berliner Dom, eine Linde im Vordergrund und der Fernsehturm im Hintergrund… Das perfekte Touri-Bild

Dann ging es ab in den 100er Bus, der wirklich eine schöne Strecke nach Hause fährt, wo man nochmal all die Menschen beobachten kann und sich in dem Gewimmel wohl fühlt (mit diesem Gen glücklich-unter-vielen-Menschen wird man als Berlinerin wohl geboren).

„Zu den Zierden Deutschlands gehören seine Städte. Unter ihnen ist Berlin weder die älteste noch die schönste. Unerreicht aber ist seine Lebendigkeit.“

Richard von Weizsäcker

Und dann ging es am nächsten Tag ja schon wieder zurück! Jetzt schon voller Berlin-Sehnsucht, obwohl ich noch nicht mal Deutschland verlassen habe, geht es zum Flughafen. Dann wieder Tschüss Familie und allez-y… Ich muss wieder zurück nach Frankreich! 😕

Im Bus noch die letzten Sprüche im bekannten Dialekt anhören – „Seit der Privatisierung looft dat nich mehr. Früher lief dat alles…“ und dann bin ich schon wieder in Schönefeld! Da ich nicht gewohnt bin, nur mit Handgepäck zu reisen, geht es für mich aber wirklich überraschend schnell und unkompliziert. Ganz entspannt fliegen wir, nur 2 Stunden, und ich verschlafe quasi den gesamten Flug. Und am Aeroport Toulouse werden wir dann mit der seltenen Piloten-Nachricht beglückt „Meine Damen und Herren, wir sind leider 15 Minuten zu früh dran und niemand vom Bodenpersonal ist bereit für uns.“ 😃 Das muss man erstmal erleben!

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Regentropfen Wettrennen an der Fensterscheibe des Flugzeugs

Jedenfalls macht es mir Südfrankreich viel leichter als gedacht, mich wieder glücklich zurück zu fühlen, denn statt den 8 Grad in Berlin herrschen hier 21. Das muss erstmal mit einem Croissant gefeiert werden!

Bis auf weiteres also erstmal wieder au revoir, ich bin wieder in meinem 2. Zuhause angekommen.

Liebe Grüße! Anna

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2 Gedanken zu “Healthy-Vegan-Unicorn-Jazz-Wraps

  1. Schade , dass schon Schluss ist! Ich bin ganz begeistert vom Schreibstil. Hätte jetzt gern noch weiter gelesen!War sehr unterhaltsam und lustig und locker geschrieben.

    Gefällt 1 Person

    1. Danke! Ich bin auch ganz traurig, dass der Urlaub zu hause schon vorbei ist… Und nicht nur, weil ich dann weiter meinen Blog hätte schreiben können! Ich vermiss euch alle jetzt schon. ❤

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