Shoppen in den Bergen, Sangrias am Meer

Barcelona, Spanien

In Andorra haben wir ja nur einen ganzen Tag verbracht. Um ehrlich zu sein, wenn man nicht zum Skifahren oder Wandern herkommt, kann man sich hier auch nicht viel länger als einen Tag beschäftigen.

Wir waren im alten Stadtzentrum, das aus einer kleinen Kirche, einem Regierungsgebäude (der Casa de la Vall) und ganzen zwei hübschen alten Steinhäusern besteht. Ansonsten gibt es dort sehr viele Läden und moderne, teilweise wirklich hässliche Betonbauten. Aber es herrscht ein Betrieb…! Autos und Motorräder ohne Ende, sodass man sich echt beeilen muss, auf dem Zebrastreifen über die Straße zu kommen. Da fragt man sich doch echt, was die alle dort hin treibt…?

Von der großen Terrasse hinter der Casa de la Vall hat man dann aber einen schönen Rundumblick auf die Berge, sodass wir in der Sonne schön Karten schreiben konnten und gleichzeitig noch den Restschnee auf den höchsten Gipfeln um uns herum anschauen konnten.

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Blick über Andorra la Vella

Dann haben wir einen langen Shoppingbummel gemacht, der etwas ausgeufert ist (Duty Free!) 😃 Und den Rest des Tages haben wir dann bis abends damit verbracht, durch die kleine Stadt zu laufen, noch von außen in ein paar Bars zu luken und noch einmal die orangen Lichter zu beobachten, die ein ganzes Stück entfernt auf halber Höhe der Berge in der Nacht leuchten – die kleinen Ski Orte, deren Laternen hübsche Lichtpunkte auf der dunklen Bergkulisse bilden.

Und dann ging es ja schon wieder weiter!

Am Mittwoch ab in den Direktzug nach Barcelona, winke-winke Andorra und über die Berge davon.

Als ich gerade beginnen wollte, mich über das Bus WiFi zu freuen (ein kostbares Gut, da in airbnb Apartments nicht unbedingt Grundausstattung und vom normalen Handynetz ist hier in den Bergen Fehlanzeige). Da beschloss der stark nach Rauch riechende Herr vor mir, dass es eine gute Idee sei, seinen Sitz zum Schlafen nach hinten zu lehnen und die Busfahrt so quasi in meinem Schoß zu verbringen. Nett. Da ist mein sonst so friedlich-positives Selbst fast schon gewillt, ein paar mal „aus Versehen“ meine Knie in die Vorderlehne zu bohren, um dezent darauf hinzuweisen: Sorry, aber bitte stellen Sie doch einfach den Sitz wieder aufrecht. (Diejenigen von euch über 175cm kennen den Kampf mit langen Beinen… Albträume, wenn man an diese Busfahrten denkt, die an beengende Flugzeugplätze erinnern…!)

Aber die Aussicht auf Barcelona stimmt mich sehr fröhlich, und außerdem fahren wir jetzt durch eine hübsche Landschaft mit Blumenwiesen, bewaldeten Hügeln und kleinen spanischen Dörfern. So unterdrücke ich die Genervtheit und warte einfach geduldig ab, bis die Serpentinen vorbei sind und der Herr vor mir ausgeschlafen hat. Geduld, Geduld!

Wenn ich Angst hatte, mich zu langweilen, für Unterhaltung ist jedenfalls gesorgt (ob sie gut ist, mag jeder objektiv selbst entscheiden). Lustigerweise sitzt im Bus hinter uns nämlich ein Dresdner, der begeistert und ausführlich von seiner Weltreise erzählt – die deutsche Touristen-Invasion schafft es echt bis überall in die entlegensten Winkel. Meine liebe Mitreisende hält allerdings stoisch die Stellung und sorgt für einen gleichmäßigen Fluss an „hm“, „aha“ und lächelnden Kopfnicken, sodass ich mir ein bisschen Ruhe gönnen kann.

Schließlich erwartet uns ein wunderschönes Reiseziel zur Belohnung am Ende der Tour!

Schon aus dem Bus merke ich, als wir in die Stadt reinkommen. Die Straße verbreitert sich, Palmen werden häufiger, genau wie Motorräder auf den Straßen und gebräunte Spanier. Barcelona!!!

Nachdem wir uns durch das Metro Netz gesucht haben und unsere Koffer einige Straßen hinauf gezogen haben, stehen wir vor einem echt hübschen, beigen Haus um die Ecke von der Sagrada familia. Hier ist unser Zimmer, und unsere airbnb-Vermieterin Iris ist echt sehr lieb. Von unserem Balkon hat man einen guten Blick auf die Straße unter uns.

Natürlich geht es sofort los zur Entdeckungs Tour! Natürlich nur mit etwas Bargeld in den Taschen und mit Argusaugen aufs Handy aufgepasst, weil alle Welt uns vor Taschendieben gewarnt hat.

Erst einmal geht es natürlich los zur Sagrada familia direkt um die Ecke. Und wow, ist die groß! Wie am Kölner Dom wird anscheinend ununterbrochen am einen oder anderen Ende gebaut. Aber schön ist sie!

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Blick auf die Sagrada familia

Wir ziehen durch die umliegenden Straßen weiter. Typisch sind die breiten, erstaunlich grünen Straßen mit vielen Bäumen und immer mal wieder schöne Parks mit blütenbehangenen Wegen und Palmen. Außerdem fällt schnell auf, wie gut die Frauen hier gekleidet sind.

Kathi und ich sind erst einmal eh ein wenig vor den Kopf gestoßen, kommen aus irgendwo im Nirgendwo in die Großstadt. Man muss sich erst wieder umgewöhnen – an die Menschenmassen und daran, dass man wieder den Kopf in den Nacken legt, um alle Fassaden zu bewundern.

Auch an die langen Wege! Ich will unbedingt noch ans Meer, weil ich die Berge echt satt habe, also laufen wir einmal quer durch die Stadt (mein Schrittzähler sagt am Ende des Tages 14km – und wir sind ja erst nachmittags angekommen).

Wie seltsam, wieder mal den Horizont zu sehen, wenn er nicht von irgendwelchen Bergen verstellt ist! Bei uns in Figeac ist zwar nicht gerade Hochgebirge, aber trotzdem bin ich inzwischen an sanfte Hügel gewöhnt, in welche Richtung man auch schaut. Es tut richtig gut, die glatte Linie am Horizont zu sehen und die Möwen kreischen zu hören!

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Endlich wieder Meer!
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Palmen heißt: man ist wirklich im Süden angekommen!
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Yachten im Abendlicht

Am Hafen finden wir dann auch etwas zu essen: Tapas natürlich, typisch spanisch, und Sangria (der erste meines Lebens).

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leckere spanische Tapas

Es ist ein sehr fröhlicher Abend. Gute Nachricht: Sangrias sind super. Schlechte Nachricht: danach den Heimweg durch eine total verregnete fremde Stadt zu finden, ist nicht ganz so lustig. Ein bisschen kalt wird es schon, weil es wirklich schüttet. Was soll das überhaupt? Ich dachte, hier ist es immer sonnig!

Den Heimweg zu finden war dann mit der Metro am Ende aber doch gar nicht so schwer.

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Platzprobleme? Einfach das Fahrrad irgendwie auf den Balkon klemmen. Passt schon.

Damit freue ich mich auf morgen und auf neue Eindrücke und verabschiede mich.

Adiós! Anna

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